Pablo Picasso, weltberühmter spanischer
Maler und Bildhauer, ist der Begründer und Hauptvertreter von der modernen
Kunst. Zu den bekanntesten Werken Picassos gehört das Gemälde Les Demoiselles d`Avignon / Das Mädchen von
Avignon (1907). Es leitete zugleich den sich ankündigenden Kubismus ein und
wird als Wendepunkt in der Geschichte der abendländischen Malerei angesehen.
Picassos kubistische Gemälde möchte nicht mehr die scheinbare Welt darstellen.
Stattdessen geht es in erster Linie darum, den Raum eines Gemäldes formal zu
gliedern und die entstehenden Werte- und Kräfteverteilungen miteinander in
Einklang zu bringen.
Sein Gemälde Fille devant un mirroir/ Die Frau vor dem Spiegel (1932) zeigt eine
Kombination von Kubismus und Neoklassizismus und ist ein Meisterwerk von
extremer Freiheit – eine Freiheit, die sich vor allem in der Kombination der
verschiedenen Linien und Farben widerspiegelt. Die zwei widersprüchlichen
Seiten der Frauen werden durch die Drehung der Frau vor dem Spiegel
dargestellt. Im Gemälde trägt die Frau nur ein leichtes Gewand, das die Brüste
und den Bauch kaum bedeckt. Picasso
betrachtet dieses Bild als Darstellung von drei Zuständen der Frau zu gleicher
Zeit, nämlich verkleidet, nackt und unter dem Röntgenblick.
Das Bild verdeutlicht die Ambivalenz der modernen Gesellschaft: eine lebende
Frau kann zwar je nach Umgebung und Situation verschiedene Gesichter applizieren, aber sie muss am Ende doch zu sich
selbst zurückkehren, um ihre Seele zu bewahren.